Familienaufstellung - meine persönliche Erfahrung

1997 wurde ich von Kollegen meiner Kinesiologieausbildung als Repräsentant zu einer Familienaufstellung eingeladen. Weil am Ende noch Zeit war, konnte ich – entgegen meiner jetzigen Überzeugung kurzfristig – auch noch meine eigene Familiensituation aufstellen.
Dabei war ich völlig überrascht, meinen Stellvertreter und jenen meines Vaters in kampfbereiter aggressiver Haltung einander gegenüber stehen zu sehen.

Selbst in die Aufstellung hineingenommen, konnte ich nachvollziehen, wie wenig Respekt und Achtung  ich damals für meinen Vater hatte. Ich wusste nur „wie er sich zu verhalten hatte“ und „wie er sein sollte“.

Ich war in meiner Herkunftsfamilie (meine Eltern und Geschwister) nicht der Kleine, sondern ich hatte mir angemaßt, mich auf gleiche Ebene oder vielleicht sogar über meinen Vater zu stellen. Ich durfte in dieser Aufstellung auf Gefühlsebene erleben, wie es ist, das Kind zu sein und zum Vater aufzuschauen. Ein wunderbares Gefühl – ich hatte es vergessen. Da erinnerte ich mich: Ich empfand bei  Diskussionen zwischen meinem Vater und meiner Mutter immer das Bedürfnis, meine Mutter in der Diskussion zu „unterstützen“, d.h. ich schlug mich auf ihre Seite.

Damit hatte mein Vater zusehends den Bedarf, seine Meinung vehementer und lautstärker durchzusetzen. Manchmal kam es zum Streit. Das konnte ich hier in der Aufstellung klar erkennen und durch liebevolle Worte bearbeiten. Als ich von Familienaufstellung nach Hause fuhr, kam ich zufällig aus anderen Gründen in das Haus meiner Eltern.

Meine Vater kam mir entgegen und ich sagte intuitiv und völlig absichtslos: „Hallo Chef!“ Zu meiner Überraschung antwortete er: „Nein, du bist ja der Chef hier.“ Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Ich sagte: „Nein Papa, du bist der Herr in diesem Haus und das Oberhaupt unserer Familie und ich bin nur dein Sohn!“ Papa: „Ach so?“ Und zum ersten Mal seit langer Zeit konnte ich ihn lächeln sehen.

Seit diesem Zeitpunkt bis zu Vater’s schwerer Krankheit war unser Verhältnis sehr harmonisch. Ich achtete ihn und seine Meinung und auch er konnte von mir Hilfestellungen annehmen. Besonders Diskussionen verliefen harmonischer: Vater musste um seine Stellung als Familienoberhaupt nicht mehr kämpfen, er war es!

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Johannes Schlederer

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